Personalbeschaffung innerhalb des Unternehmens

Bei der Personalbeschaffung kommen drei unterschiedliche Modelle zur Anwendung. Zum einen die Beschaffungsaktivitäten, die sich nur auf den internen Arbeitsmarkt beschränken, solche die sich nur am externen Arbeitsmarkt orientieren oder das Modell, das beide Möglichkeiten umfasst.

Neue Mitarbeiter können entweder durch eine interne Stellenausschreibung gewonnen werden, aber auch durch den Vorschlag eines Vorgesetzten. Ebenso stellt die Übernahme eines Auszubildenden nach dessen Lehrzeit eine interne Personalbeschaffung dar.

Die Daten zur Orientierung auf dem internen Arbeitsmarkt informieren über die Kenntnisse der Personalstruktur, also über die Aus- und Weiterbildungsstruktur, sowie über die Potentiale der einzelnen Mitarbeiter. Personalinformationssysteme stellen eine große Erleichterung dar, um alle relevanten Daten auszuweisen. Dabei kann es sich um reine Personaldaten handeln, aber auch um die Ergebnisse aus beruflichen Entwicklungs- und Qualifikationsdaten. So entsteht ein guter Überblick über die Personalentwicklung eines Unternehmens.

Die interne Stellenausschreibung

Wenn es in einem Unternehmen ausreichend qualifizierte Mitarbeiter gibt, dann ist es durchaus sinnvoll, eine Stelle intern auszuschreiben. In der Regel werden intern ausgeschriebene Stellen entweder in der Werkszeitung oder am Schwarzen Brett publik gemacht. In der heutigen Zeit wird aber auch immer öfter das Intranet, ein firmeninternes Netzwerk, dazu benutzt. Eine andere Möglichkeit zur internen Stellenausschreibung, ist das offene Auslegen von Informationsmappen, die beispielsweise in der Kantine oder beim Betriebsrat ausliegen und in denen sich jeder Mitarbeiter eines Unternehmens über offene Stellen informieren kann.

Der Inhalt einer internen Stellenausschreibung sollte Auskunft über die Position geben, sie genau beschreiben und sie organisatorisch zuordnen. Dazu kommt eine kurz zusammen gefasste Beschreibung der eigentlichen Aufgaben und der Anforderungen. Wenn nötig sollten auch die Arbeitszeiten genannt werden und über den Ablauf der Bewerbung informiert werden.

Vorschläge des Vorgesetzten

Eine weitere Möglichkeit der internen Personalbeschaffung sind die eventuellen Vorschläge eines Vorgesetzten. Da jeder Vorgesetzte die Qualifikation seiner Mitarbeiter gut kennt, sind seine persönlichen Vorschläge in der Regel erfolgsversprechend. Den meisten Vorgesetzten ist außerdem daran gelegen, gute und qualifizierte Mitarbeiter nach Möglichkeit im Unternehmen zu halten.

Auch eine Übernahme eines Auszubildenden nach seiner Lehrzeit zählt zu den internen Personalbeschaffungsmaßnahmen und sollte bei der Personalplanung mit eingeplant werden, besonders dann, wenn es sich um Auszubildende handelt, die sich während ihrer Lehrzeit im besonderen Maße qualifiziert haben.

Wenn durch eine Rationalisierung oder eine Veränderung Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und somit einige Stellen wegfallen, dann kann im Rahmen eines Beschaffungsplans den anderen Mitarbeitern eine neue Position innerhalb des Unternehmens angeboten werden.

Die Nachfolgeplanung

Eine Nachfolgeplanung umfasst alle die Stellen in einem Unternehmen, die in absehbarer Zeit neu besetzt werden sollen. In diesem Fall wird in der Regel ein Mitarbeiter in soweit gefördert, dass er nach einer bestimmten Zeit in der Lage ist, die Nachfolge eines Kollegen oder auch einer Führungskraft zu übernehmen. Im Unterschied zu einer Laufbahnplanung kann dieser Mitarbeiter aber sicher sein, dass er nach einer erfolgreichen Absolvierung einer betriebsinternen Schulung die Position auch wirklich bekommt.

Die Laufbahnplanung

Die Laufbahnplanung orientiert sich immer an der Organisation für den Aufbau von Mitarbeitern innerhalb eines Unternehmens. Den Mitarbeitern wird mithilfe einer Laufbahnplanung ihr beruflicher Aufbau im Unternehmen ermöglicht, der allerdings auf ein festgelegtes Ziel hin arbeitet. Eine Laufbahnplanung enthält unter anderem die genauen Funktionsstationen mit dem zu erwartenden Zeitrahmen. Die Laufbahnplanung wird in drei unterschiedliche Möglichkeiten unterschieden:

• Es gibt die Laufbahnplanung für eine fachliche Laufbahn, das heißt in diesem Fall werden ausschließlich Fachberater und Fachspezialisten ausgebildet.
• Die Führungslaufbahn, in der alle Ebenen im kaufmännischen Bereich nach Hierarchien durchlaufen werden, beginnt beim Gruppenleiter und geht über den Abteilungsleiter und den Hauptabteilungsleiter bis hin zum Bereichsleiter.
• Die dritte Möglichkeit stellt die Projektlaufbahn dar. Da es immer mehr Projektorganisationen gibt, ergeben sich auch immer mehr Aufstiegschancen durch die Abarbeitung der unterschiedlichsten qualitativen und auch quantitativen Projekte.

Diese drei unterschiedlichen Modelle der Laufbahnplanung sind für ein Unternehmen insofern wichtig, da zum Beispiel gute Führungskräfte für ein Unternehmen immer wichtiger werden und geeignete Mitarbeiter mit Führungsqualitäten innerhalb eines Unternehmens zielgerecht gefördert werden. Aber eine Laufbahnplanung ermöglicht es den Mitarbeitern auch, im Rahmen von Projektarbeiten, fachliche Führungskompetenzen zu erwerben.

Vorteile der internen Personalbeschaffung

Zu den Vorteilen gehört es, dass bei der Besetzung einer Stelle durch einen Mitarbeiter die Chancen für eine Fehlbesetzung niedriger sind, da es bereits eine Leistungsbeschreibung des Mitarbeiters gibt, die seine berufliche Qualifikation im Unternehmen unter Beweis gestellt hat. Dazu kommt, dass sich der Mitarbeiter im Unternehmen auskennt und über die organisatorischen Abläufe Bescheid weiß.

Bietet ein Unternehmen seinen Mitarbeitern Aufstiegschancen, dann erhöht das in der Regel auch die Motivation der Belegschaft. Durch die interne Beschaffung von Mitarbeitern sind offene Stellen schnell wieder besetzt und es entstehen keine weiteren Kosten.

Nachteile der internen Personalbeschaffung

Zu den Nachteilen einer internen Beschaffung von Mitarbeitern gehört, dass es häufig nur eine sehr begrenzte Auswahlmöglichkeit gibt und so auch kein „frisches Blut“ in das Unternehmen kommt. Werden Mitarbeiter, die sich auf eine intern ausgeschriebene Stelle beworben haben abgelehnt, so kann das zu Frust oder auch zu Neid auf den Kollegen führen, der die Stelle besetzt hat. In vielen Fällen kommt es auch zu einer fehlenden Akzeptanz gegenüber dem in der Hierarchie aufgestiegenen Kollegen, insbesondere dann, wenn es sich um Kollegen handelt, die nun als Vorgesetzte fungieren.