Das Wissen und Können jedes Menschen wird zum einen durch Erfahrungen und zum anderen durch die Bildung bzw. Weiterbildung erreicht. Obwohl im sprachlichen Gebrauch zwischen der Fort- und der Weiterbildung kein Unterschied gemacht wird, gibt es zwischen der Anpassungs- und der Aufstiegsfortbildung doch große Unterschiede.
Ziele und Struktur der Fortbildung
Was zum Beispiel die Qualifikationsziele angeht, so strebt die Anpassungsfortbildung eine zielgenaue, eng begrenzte, aktuelle und auch differenzierte Qualifikation an. Bei der Aufstiegsfortbildung hingegen ist das Qualifikationsprofil immer dauerhaft und breit angelegt.
Auch der ordnungspolitische Bezug zur Struktur der Qualifikation ist bei beiden Fortbildungsformen unterschiedlich. Bei der Anpassungsfortbildung gibt es keinerlei Änderungen, was das Profil, das Niveau und den Status angeht. Bei der Aufstiegsfortbildung hingegen gibt es ein wesentlich höheres Qualifikationsniveau und auch eine höhere berufliche Ebene.
Durchführung und Finanzierung der Fortbildung
Die Auswahl der Teilnehmer ist bei einer Anpassungsfortbildung eher gering und es findet meistens keine formelle Veranstaltung statt. Vielmehr gibt es eine betriebliche Veranstaltung, die während der Arbeitszeit stattfindet und auch in der Regel nicht besonders lange dauert. Finanziert werden diese Anpassungsfortbildungen in den meisten Fällen vom Unternehmen selbst. Die Initiative liegt ebenfalls auf Seiten des Betriebes und der teilnehmenden Mitarbeiter. Eine Aufstiegsfortbildung ist meist auf Förderungen und Sponsoren angewiesen, sie dauert erheblich länger und erfordert ein hohes Maß an Kraft und Konzentration.
Ein weiterer Unterschied zwischen einer Anpassungs- und einer Aufstiegsförderung liegt in der Durchführung und im Zugang für die Teilnehmer. Die Durchführung und die Teilnahme liegen bei der Anpassungsfortbildung weitgehend bei den Betrieben, während die Aufstiegsförderung meist in den Händen von Weiterbildungsträgern liegt.
Praxisnahe Ausbildung
Der Nutzen und die Ergebnisse einer Anpassungsförderung orientieren sich nah an den betrieblichen Zielen, sie sind mehr auf einem regional begrenzten Sektor beschränkt und sie sind meist ohne einen Abschluss beiziehungswiese ohne ein Zertifikat. Die Aufstiegsförderung schafft eine dauerhafte Qualifikation, die mehr berufliche Handlungs- und auch Weiterbildungsfähigkeit zulässt. Sie findet Anerkennung im Bildungssystem, verschafft einen gewissen gesellschaftlichen Status und der Teilnehmer wird in tariflicher Hinsicht höher eingestuft.
Nutzenkontrolle und die Risiken bleiben bei der Anpassungsförderung immer überschaubar und haben meist auch nur eine kurzzeitige Wirkung. Dafür ist auch die Investition gering, genauso wie das Risiko eines Misserfolgs. Die Aufstiegsförderung hat eine langfristige Wirkung, erfordert aber auch eine höhere Investition.