Weiterbildung in der Generation 50+ gewinnt immer mehr an Bedeutung. Silver Ager haben noch einige Jahre im Berufsalltag vor sich und können daher das erworbene Wissen noch unmittelbar im Job umsetzen. Arbeitgeber brauchen ihrerseits ältere Mitarbeiter mit Erfahrung, die den stetigen Veränderungen in der Arbeitswelt gewachsen sind. Unternehmen beschäftigt somit die Frage, mit welchen Methoden sie Arbeitnehmer ab 50 Jahren weiterbilden sollen.

Wie bildet man ältere Arbeitnehmer idealerweise weiter?

Unabhängig von der Lernmethode sind diese Faktoren wichtig, wenn es darum geht, ältere Mitarbeiter weiterzubilden.

  • Sinn und Nutzen: Angehörige der Generation 50+ gehen mit einer größeren Motivation an die Weiterbildung heran, wenn sie darin einen Sinn sehen. Experten für Erwachsenenfortbildung wissen aus Erfahrung, dass ältere Fortbildungsbesucher häufig danach fragen, warum sie eine bestimmte Weiterbildung absolvieren sollen und worin der Nutzen liegt. Seminare und Kurse finden dann Anklang, wenn die Mitarbeiter die Lerninhalte direkt im Arbeitsalltag umsetzen können. Gute Anreize sind auch Studienergebnisse, die die positiven Effekte des lebenslangen Lernens auf die körperliche und geistige Gesundheit herausstreichen.
  • Lernstruktur: Ältere Arbeitnehmer bevorzugen eine gute Lernstruktur und eine übersichtliche Wissensvermittlung. Man kann sie beim Lernen fördern, indem man komplexe Inhalte in kurze Einzelkapitel aufspaltet, die Zusammenhänge aufzeigt und ihnen laufend Feedback über den Lernfortschritt gibt.
  • Selbstorganisation: Gleichzeitig tun sich Silver Ager leichter, wenn sie selbstbestimmt lernen können. Demnach kommen ihnen Freiräume in puncto Lerntempo, Lernzeiten und Lernmethoden entgegen. Ältere Arbeitnehmer verwenden oftmals selbst verfasste Mitschriften.
  • Unterstützung und Vorbilder: Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist Unterstützung im beruflichen Umfeld. Arbeitgeber sollten daher ältere Mitarbeiter aktiv dazu ermutigen, an Weiterbildungen teilzunehmen und im gesamten Betrieb eine gesunde Lernkultur pflegen, die Arbeitnehmer aller Altersgruppen umfasst. Hierbei können Erfolgsbeispiele aus dem Unternehmen als Vorbilder dienen und das Lernergebnis positiv beeinflussen.
  • Austausch: Ältere Mitarbeiter schätzen den direkten Austausch mit anderen Kursteilnehmern und dem Vortragenden. Außerdem sollten die Kompetenz und das Alter des Lehrenden zu den vermittelten Lehrinhalten und den Kursteilnehmern passen. Wenn es um Computer- und Internetschulungen geht, stoßen junge Vortragende auf Akzeptanz, weil sie in diesen Bereichen als versiert gelten. Bei Themen, die ein gewisses Maß an Lebenserfahrung voraussetzen, finden reifere Personen als Kursleiter eher Anklang.
  • Erfahrung: Außerdem sollte man bei der Weiterbildung älterer Arbeitnehmer an deren Wissen und Erfahrung anknüpfen.

Welche Methoden der Wissensvermittlung eignen sich für die Generation 50+ am besten?

Für die Wissensvermittlung bewähren sich bei älteren Mitarbeitern diese Methoden:

  • Formelles Lernen: Die klassische Wissensvermittlung mit einem Dozenten, der in einem Seminarraum die Lehrinhalte vorträgt und die Lernprozesse steuert, eignet sich für ältere Arbeitnehmer besonders gut. Diese Lehrmethode lässt sich optimal mit einem Selbststudium zu Hause kombinieren.
  • Vielfältiges Lernen: Auch der Einsatz unterschiedlicher Lernquellen, ob Lehrvorträge, Diskussionsrunden, Lernunterlagen und Kollegenbeiträge, verspricht gute Erfolge.
  • Lernaustausch: Das Lernen in der Gruppe, in der die Teilnehmer miteinander diskutieren und sich mit dem Kursleiter austauschen, bietet sich ebenfalls an. Hier sind auch gemischte Kurse mit älteren und jüngeren Mitarbeitern erfolgversprechend, da diese Zielgruppen wechselseitig voneinander profitieren können.

Fortbildungsexperten haben herausgefunden, dass es innerhalb der Zielgruppe unterschiedliche Vorstellungen gibt, die sich nach Hierarchiestufe im Unternehmen, Geschlecht der Teilnehmer und Lerntypen unterscheiden. Demnach bevorzugen Männer selbstorganisierte Lernmethoden, während Frauen den Austausch mit anderen suchen. Führungskräfte sprechen auf eine Lernumgebung mit vielfältigen Lernquellen an.

Quelle: Fraunhofer Institut