Nicht nur einzelne Mitarbeiter, sondern auch Unternehmen lernen. Die lernende Organisation ist von Wandel, Veränderung und Weiterentwicklung geprägt und darauf ausgerichtet, das Wissen der Belegschaft zu vergrößern. Um die Ziele der lernenden Organisation umzusetzen, braucht es ein gut ausgebildetes Wissens- und Innovationsmanagement, das über die bloße Weiterbildung hinausgeht. Dies wird insbesondere mit verschiedenen Methoden der Wissensbewahrung und Wissensverteilung realisiert.

Wissen bewahren

Ein Teilaspekt des Wissensmanagements besteht darin, bei Projekten eine Rückschau zu halten und die gewonnenen Erfahrungen zusammenzutragen (Lessons Learned). Bei der Wissensbewahrung geht es zudem darum, das Fachwissen von Mitarbeitern, die in Rente gehen, in der Organisation zu halten und auf Nachfolger zu übertragen (Expert Debriefing).

Wissen verteilen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um das Wissen in der Organisation zu verteilen. Mitarbeiter treffen in Gemeinschaften zusammen, um regelmäßig Wissen zu einem bestimmten Thema auszutauschen. Dieses gemeinsame Lernen kann offline und online stattfinden (Communities of Practice).

Mitarbeiter können auch lernen, indem sie sich die Videoaufnahmen eines Trainers ansehen, der Informationen für sie zusammengestellt hat. Dieses Lernmaterial dient der Trainingsvorbereitung und ist auch für Mitarbeiter gedacht, die nicht am Kurs teilnehmen (Flipped Classroom).

Sollen sehr viele Organisationsmitglieder gleichzeitig lernen, lässt sich dies mit Online-Kursen umsetzen. Bei dieser Methode der Wissensverteilung kommen Expertenvorträge, Videos, Tests und Diskussionen zum Einsatz (Massive Open Online Course).

Learning in der lernenden Organisation: Ein Ausblick in das Jahr 2025

Für die Weiterbildung in der lernenden Organisation zeichnen sich diese Trends ab:

1. Interdisziplinäres Netzwerk statt Abteilungsdenken

Im Jahr 2025 wird die HR-Abteilung als Teil eines interdisziplinären Netzwerks daran mitwirken, das Unternehmen in eine lernende Organisation zu verwandeln. Dies geschieht in Kooperation mit Führungskräften, IT-Mitarbeitern, Digitalisierungsexperten, Kommunikationsverantwortlichen, Innovationsteams und der Mitarbeitervertretung.

2. Selbstbestimmtes Lernen

Die Mitarbeiter selbst werden in ihrer Funktion als Lernende mehr Freiheiten genießen, wenn es darum geht, den Lernprozess zu beeinflussen und die Lernmethoden auszuwählen. Das lebenslange und selbstbestimmte Lernen spiegelt diesen Trend wider.

3. Physische und digitale Lernumgebung

Der herkömmliche Frontalunterricht in Seminarräumen wird in Zukunft nur einen Teil der Weiterbildung ausmachen. Für das Jahr 2025 ist mit einer Lernumgebung zu rechnen, die physische Komponenten und digitale Elemente vereint. Es geht darum, formelle und informelle Lernmethoden zu ermöglichen. Dies bedeutet, dass sich HR-Abteilungen in der lernenden Organisation verstärkt mit diesen Methoden auseinandersetzen:

  • Co-Learning-Spaces: Räume für gemeinsames Lernen
  • Kreativräume: Platz für Innovationen und Blitzeinfälle
  • Video-Portale: einfacher Zugang zu aktuellen Informationen
  • Enterprise Social Networks: Vernetzung und Kommunikation der Mitarbeiter
  • Future Workplace: individuelle Lösungen auf Basis der Bedürfnisse

4. Führungskräfte

Führungskräften kommt die Rolle zu, eine Kultur der Lernförderung zu forcieren und mit gutem Beispiel voranzugehen. Sie sollten sich für einen offenen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit den Mitarbeitern einsetzen und Freiräume für innovative Ideen schaffen.

5. Lernkultur: Fehler, Kommunikation und Innovation

Bei der Lernkultur rücken Ansätze wie „Lernen aus Fehlern“, „Wissen kommunizieren“, „Lernen durch Arbeiten“ und „Innovationen fördern“ in den Mittelpunkt. Mitarbeiter müssen die Möglichkeit haben, Ansätze auszuprobieren, Fehler zu machen und aus diesen Erfahrungen zu lernen. Dabei ist es besonders wichtig, dass Wissensträger ihr Know-how nicht für sich behalten, sondern innerhalb der lernenden Organisation weitergeben.

Die lernende Organisation ist ein wichtiger Teilaspekt im Learning der Zukunft. Mit diesem Ansatz und weiteren Weiterbildungstrends der Zukunft beschäftigt sich die in wenigen Tagen startende B2B Insider Online Fokus Konferenz HR. In der Frühlingswoche vom 25. bis 29. März 2019 verraten die Experten, was Sie über die Weiterbildungstrends der Zukunft und viele weitere spannende Themen aus der HR-Welt wissen möchten. Jetzt schnell einen der letzten freien Plätze sichern – natürlich wie immer kostenfrei!