Es gibt bei immer mehr Fernstudienanbietern die Möglichkeit, ein Bachelor Fernstudium nebenberuflich zu absolvieren. Auf den ersten Blick wirkt dies machbar – nach Feierabend ein paar Hefte lesen, ab und zu zu den Prüfungen erscheinen und schon hat man im Nu den Schein. Doch ist es wirklich so einfach und worauf sollten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einstellen?
Zeitlicher Aufwand im berufsbegleitenden Studium
Vollzeitstudiengänge sind häufig auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 bis 50 Stunden ausgelegt. Anders ist dies beim Teilzeitstudiengang – eine Studienzeit von rund 15 bis 20 Wochenstunden ist hier durchaus üblich. Ist dies nebenberuflich ohne Probleme machbar? Dies ist eine Frage der persönlichen Organisation, der Eigenmotivation, aber auch der individuellen Belastbarkeit.
Wenn der Arbeitnehmer Vollzeit mit 35 bis 40 Stunden pro Woche arbeitet, ergibt sich gemeinsam mit dem Bachelor Fernstudium eine Gesamtbelastung von 50 bis 60 Stunden pro Woche – und dies auch nur, wenn er durchschnittlich schnell lernt. Benötigt er mehr Zeit, um sich den Lernstoff anzueignen, kann die Belastung sogar noch höher ausfallen.
Aufwand in den Alltag integrieren
Den Aufwand für ein berufsbegleitendes Fernstudium in den Alltag zu integrieren, ist mitunter eine Mammutaufgabe. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen hier Hand in Hand arbeiten, denn ohne das Entgegenkommen des Arbeitgebers ist ein berufsbegleitendes Studium meist nicht möglich. Mögliche Maßnahmen, um dem Studierenden die Kombination aus Arbeiten und Lernen zu erleichtern, sind beispielsweise:
- Sie können die wöchentliche Arbeitszeit reduzieren, zum Beispiel auf eine Teilzeitstelle mit nur noch 25 bis 30 Wochenstunden, um die gesamte Belastung zu reduzieren.
- Sie können Ihrem Arbeitnehmer Bildungsurlaub genehmigen – je nach Bundesland sind bis zu zehn Tage pro Jahr ohnehin gesetzlich oder auch tariflich verankert.
- Geben Sie dem Arbeitnehmer die Möglichkeit, sein neu erworbenes Wissen im Betrieb anzuwenden und sich über schwierigere Sachverhalte mit Kollegen zu unterhalten.
- Seien Sie bezüglich der Urlaubsplanung flexibel, da sich Präsenzphasen und Prüfungstermine nur bedingt ein Jahr im Voraus planen lassen.
Dieses Entgegenkommen ist wichtig, da so mancher Fernstudent im Laufe seines berufsbegleitenden Studiums an seine persönlichen Leistungsgrenzen stößt – und dies wird sich unweigerlich auch auf den Arbeitsplatz auswirken, wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird.
Flexiblere Studienmodelle nutzen
Die gesamte Weiterbildungslandschaft erfährt eine immer weiter führende Flexibilisierung. Dies betrifft auch das Fernstudium. Wem die 15 bis 20 Wochenstunden für das Teilzeitstudium noch immer zu viel sind, hat mittlerweile die Möglichkeit, in noch geringerem Umfang flexibel zu studieren. Diesen Weg bietet beispielsweise die IUBH mit dem „Flexlearning“, bei dem einzelne Module unabhängig vom Rahmen eines kompletten Studiums belegt werden können. Die ausgewiesenen ECTS können später im Rahmen eines „richtigen“ Studiums angerechnet werden. Auf diese Weise ist ein etwas softerer Einstieg in das Studium möglich und auch Menschen mit einem hohen Arbeitspensum schaffen es, sich nebenher noch ein wenig weiterzubilden.
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