Einige Stellenanzeigen sind so gestaltet, dass sie bestimmte Personengruppen wie Frauen, Migranten, behinderte Menschen oder Mitglieder der LGBTQIA+ Community nicht ansprechen und damit ausschließen. Entsprechende Formulierungen, die sich dem Begriff „Unconscious Bias“ zuordnen lassen, können mögliche Bewerber abschrecken, diskriminieren und verletzen. Diese Tipps helfen dabei, Stellenanzeigen inklusiver zu gestalten und die genannten negativen Effekte zu verhindern.

Tipp 1: Offen sein

Im Idealfall betonen Unternehmen, dass sie offen gegenüber behinderten Menschen und Personen mit anderen kulturellen Hintergründen sind. Die barrierefreie Arbeitsplatzgestaltung und spezielle Initiativen zur Diversitätsförderung untermauern diese Offenheit. So können Unternehmen ausdrücklich darauf hinweisen, dass sie die Vielfalt gezielt fördern und deshalb Mitarbeitende mit Behinderung in ihr Team integrieren möchten.

Tipp 2: Über Barrierefreiheit informieren

Unternehmen, die über barrierefreie Gestaltung und Flexibilität im Betrieb informieren, signalisieren behinderten Bewerbern, dass diese als Mitarbeiter willkommen sind. Sie verdeutlichen damit, dass sie deren Bedürfnisse ernst nehmen. Im Idealfall nennen Unternehmen eine konkrete Ansprechperson im Betrieb, die bei den Themen Barrierefreiheit und Inklusion kompetent Auskunft geben kann und das nötige Einfühlungsvermögen mitbringt.

Tipp 3: Auf notwendige, für den Job erforderliche Anforderungen beschränken

Arbeitgeber sollten sich in den Stellenanzeigen auf jene Anforderungen beschränken, die für die Tätigkeit tatsächlich erforderlich sind. Eine lange Auflistung von Fähigkeiten, die für den Job nicht unbedingt Voraussetzung sind, können an sich geeignete Bewerber ausschließen und von einer Bewerbung abhalten.

Tipp 4: Auf Potenzial und Motivation fokussieren

Die Stellenanzeige sollte so formuliert sein, dass das Potenzial und die Motivation der Personen im Mittelpunkt stehen. Im Idealfall betonen Unternehmen, dass sie motivierte Mitarbeiter suchen, die aufgeschlossen sind und die Bereitschaft mitbringen, dazulernen und sich weiterzuentwickeln. Zusätzlich zu den Kernkompetenzen können Arbeitgeber auch vergleichbare Qualifikationen zulassen.

Tipp 5: Einfache, verständliche Sprache wählen

Idealerweise ist eine Stellenanzeige so gestaltet, dass sie auch Bewerber mit sprachlichen Defiziten oder kulturellen Barrieren erreicht. Hierbei helfen die Wahl einer einfachen Sprache ohne Fremdwörter sowie die Nutzung mehrsprachiger Informationen und Übersetzungen.

Tipp 6: Unterschiedliche Bewerbungswege anbieten

Im Idealfall ist es möglich, sich auf unterschiedlichen Wegen zu bewerben. Bewerbungen lassen sich via E-Mail, Fax, die Karrierewebsite und per Post übermitteln. Bewerber, die eine Lese-Rechtschreibschwäche haben, tun sich mit Bewerbungen per Video oder Telefon leichter.

Diese Tipps helfen dabei, Stellenanzeigen inklusiver zu gestalten. Eine inklusive Stellenanzeige allein reicht jedoch nicht aus. Es sind auch andere Faktoren zu beachten:

  • Stellenanzeigen auf barrierefreien Jobplattformen platzieren
  • Ausschlussfaktoren im Bewerbungsprozess vermeiden, die behinderte Menschen benachteiligen
  • Interview barrierefrei gestalten
  • Hilfsmittel anbieten, falls diese erforderlich sind

Die Schwerbehindertenvertretung kann Betroffene im Bewerbungsprozess gezielt unterstützen.