Inklusion im Recruiting bedeutet, den Rekrutierungsprozess und das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass alle Bewerber Wertschätzung und Respekt erfahren und sich willkommen fühlen. Es geht darum, dass jede Person positiv behandelt wird und sich gut aufgehoben fühlt, unabhängig davon, welches Alter und Geschlecht, welche religiöse Einstellung und sexuelle Orientierung sie mitbringt. Auch geistige oder körperliche Beeinträchtigungen stehen der Personalauswahl nicht entgegen.

Was bringt Inklusion bei der Personalsuche?

Unternehmen, die Inklusion im Recruiting praktizieren und ein inklusives Arbeitsumfeld bieten, profitieren von dieser offenen Haltung in mehrerlei Hinsicht:

  • Fachkräfte sichern
    Inklusion in der Personalbeschaffung trägt dazu bei, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Im inklusiven Recruiting zählen Qualifikation und Eignung, während andere Faktoren wie Herkunft, Religion, Geschlecht und Alter nicht ausschlaggebend sind.
  • Offen und tolerant bedeutet attraktiv
    Offenheit und Toleranz erhöhen die Attraktivität als Arbeitgeber. Viele Menschen bevorzugen Unternehmen, die sich offen und tolerant zeigen. Dies kann ein entscheidender Vorteil bei der Personalsuche sein.
  • Zufriedene Mitarbeiter
    Beschäftigte, die sich wertgeschätzt fühlen, sind zufriedener und motivierter. Inklusion fördert damit auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Treue zum Unternehmen.
  • Produktiver und wettbewerbsfähiger
    Zufriedene Menschen arbeiten produktiver und tragen damit dazu bei, dass das Unternehmen wettbewerbsfähiger ist.
  • Innovativer und kreativer
    Unternehmen, die bei der Personalauswahl auf Vielfalt setzen, können mit Innovation und Kreativität punkten.

Mit welchen Maßnahmen können Arbeitgeber für mehr Inklusion sorgen?

Inklusion lässt sich im Unternehmen auf vielfältige Art und Weise umsetzen.

1. Inklusive Sprache wählen

Es ist wichtig, eine inklusive Sprache zu verwenden, die eine möglichst große Bandbreite an Personen einschließt:

  • geschlechtsneutrale Begriffe wie Mitarbeitende, Fachkraft und Bewerbende
  • Sätze klar und verständlich formulieren
  • allgemein verständliche Begriffe statt Fremdwörter und Fachbegriffe
  • neutrale Eigenschaften wie Kreativität, Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit ansprechen

2. Unterschiedliche Kanäle verwenden

Auch unterschiedliche Kanäle fördern die Vielfalt im Recruitingprozess (Karrierewebseite, Jobanzeigen in sozialen Medien, Videos, Anwesenheit auf Karrieremessen, Empfehlungen).

3. Digitale Barrierefreiheit

Alle Bewerbenden sollten auf die digitalen Inhalte zugreifen können, egal, ob beziehungsweise welche Einschränkungen sie haben. Unternehmen, die inklusive Online-Inhalte gestalten, setzen auf klare Farbkontraste, alternative Texte für Bilder (Alt-Texte für blinde Menschen) und Untertitel für Videos.

4. Barrierefreies Arbeitsumfeld bieten

Ein barrierefreies Arbeitsumfeld schließt diese Aspekte ein:

  • barrierefreie Zugänge zu Büro-, Aufenthalts- und Sanitärbereichen
  • ergonomische, individuell abgestimmte Arbeitsplatzgestaltung
  • barrierefreier Zugang zu IT-Systemen
  • Homeoffice
  • flexible Arbeitszeitgestaltung

5. Individuelles Onboarding

Inklusion bedeutet auch, Neuankömmlinge im Onboarding zielgerichtet auf Basis der individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zu unterstützen. Es geht darum, persönliche Qualifikationen und Stärken zu erkennen, zu schätzen und zu fördern. Die inklusive Haltung sollte auch nach der Anstellung, das heißt während des gesamten Beschäftigungsverhältnisses bestehen bleiben.

6. Führungskräfte und HR-Mitarbeitende schulen

Im Idealfall erhalten Führungskräfte und HR-Mitarbeitende Schulungen in puncto Inklusion, Barrierefreiheit und Diversitätsmanagement, um Hindernisse wie unbewusste Vorurteile und stereotype Denkmuster abzulegen.

7. Religiöse Einstellung respektieren

Respekt vor der religiösen Einstellung äußert sich beispielsweise darin, Beschäftigten Urlaubstage an bestimmten Feiertagen zu gewähren.

Mit diesen Maßnahmen können Arbeitgeber Inklusion im Recruiting und darüber hinaus umsetzen und damit positive Effekte erzielen.