Stellenanzeigen mit inhaltsleeren Standardfloskeln kommen bei Bewerbern gar nicht gut an. Welche Formulierungen das sind, hat das Bilendi-Marktforschungsinstitut in Kooperation mit Meinestadt.de in einer Umfrage unter 3.000 Fachkräften erhoben.

Nichtssagende Floskeln vermeiden

Demnach stoßen diese Floskeln bei Bewerbern auf Ablehnung:

  • großer Gestaltungsspielraum: 58 Prozent
  • dynamisch wachsendes Arbeitsumfeld: rund 58 Prozent
  • flache Hierarchien: 57 Prozent

Es gibt auch noch andere Formulierungen, die Bewerber skeptisch beurteilen und von einer Bewerbung abhalten können:

  • „Extrameile“ (wird mit Ausbeutung gleichgesetzt)
  • hohe Belastbarkeit
  • ständige Erreichbarkeit und „24 Stunden“- Verfügbarkeit
  • großes Engagement
  • hohes Maß an Flexibilität (Indiz für schlechte Arbeitszeiten)
  • englische Bezeichnungen im Titel und in der Anzeige
  • Anforderungen in der Stellenanzeige, die für die reale Arbeitstätigkeit gar nicht erforderlich sind
  • offensichtlich inszenierte Fotos und Videos
  • zu geringes Gehalt oder gar keine Gehaltsangabe

Unternehmen sollten diese und ähnliche Aussagen in Stellenanzeigen vermeiden.

Neun Tipps, um die Stellenanzeige ansprechend zu gestalten

Mit diesen Tipps kann es gelingen, Stellenanzeigen für Bewerber ansprechender zu gestalten.

Tipp 1: Wichtige Informationen geben, die Bewerber erwarten

Diese Informationen erwarten sich Bewerber von einer Stellenanzeige:

  • Arbeitsinhalte
  • Sicherheit des Arbeitsplatzes
  • explizite Gehaltsangaben

Tipp 2: Bei den Anforderungen realistisch bleiben

Bei den Anforderungen ist es wichtig, realistisch zu bleiben. Für die Bewerber sollte ersichtlich sein, welche Anforderungen tatsächlich notwendig sind, um die Tätigkeit ausüben zu können, und welche zwar erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich sind. Im Idealfall grenzt das Unternehmen das Anforderungsprofil auf einige wichtige Punkte ein.

Tipp 3: Tätigkeitsbereich genau beschreiben

Beschreibungen wie „Sie arbeiten im Marketingbereich oder Produktionsbereich“ sind zu vage, weil sie viel Raum für Spekulation bieten und damit die Bewerber im Unklaren lassen. Stattdessen sollten Unternehmen die Aufgaben so klar wie möglich beschreiben, um die richtigen Kandidaten anzusprechen.

Tipp 4: Einfach und verständlich formulieren

Eine einfache, gut verständliche Sprache sorgt für Klarheit. Englische Bezeichnungen und Fremdwörter sind zu vermeiden. Die zukünftige Tätigkeit sollten Unternehmen mit Verben anschaulich beschreiben (kein Nominalstil). Zum Beispiel: „Sie betreuen Kunden“ statt „Betreuung von Kunden“.

Tipp 5: Adjektive wie „familienfreundlich“ erklären

Arbeitgeber, die sich als „familienfreundlich“ bezeichnen, sollten erklären, was sie darunter verstehen (zum Beispiel: Kinderbetreuungsangebote, Betriebskindergarten, flexible Arbeitszeiten).

Tipp 6: Stellenanzeige individualisieren

Optimalerweise individualisieren Unternehmen die Stellenanzeige durch Farben, Firmenlogo und Bilder, um für Bewerber wiedererkennbar zu sein und damit den Markenauftritt zu stärken.

Tipp 7: Optimierte Darstellung

Die Stellenanzeige sollte für die Bewerber sowohl auf PC und Laptop, als auch auf Smartphone und Tablet optimal lesbar sein. Sie muss daher in Hinblick auf das jeweilige Endgerät optimiert sein.

Tipp 8: Persönliche Kontaktmöglichkeiten

Die Bewerber sollten direkt in der Stellenanzeige erfahren, wen sie in puncto Bewerbung kontaktieren können. Im Idealfall ist am Ende der Anzeige der Name der Ansprechperson mit E-Mail-Adresse und Telefonnummer vermerkt.

Tipp 9: Direkte Bewerbung ermöglichen

Optimalerweise ist es möglich, sich direkt über die Stellenanzeige zu bewerben. Das funktioniert mit einem in die Anzeige integrierten Bewerbungsformular. Bewerber schätzen einen einfachen, direkten Weg wie eine One-Klick-Bewerbung oder einen Link zur Karrierewebsite.