Manche Menschen arbeiten sich beruflich durch viele verschiedene Wissensgebiete, ohne sich auf einen bestimmten Fachbereich festzulegen. Dies ist ein Merkmal der sogenannten Scanner-Persönlichkeiten. Unternehmen sollten solche Universalgenies, Multitalente, Vielbegabte, Generalisten oder Multitasker  gezielt fördern. Doch was zeichnet diese Scanner-Persönlichkeiten aus und wie lässt sich der Begriff definieren?

Was ist eine Scanner-Persönlichkeit?

Die Bezeichnung Scanner-Persönlichkeit geht auf die US-Amerikanerin Barbara Sher zurück, deren Definition aus den 1970er-Jahren stammt. Demnach trifft dieser Begriff auf Menschen zu, die Interesse an vielen unterschiedlichen Bereichen haben und auch versuchen, diese Vielseitigkeit auszuleben. Die Fokussierung auf ein Interessensgebiet reicht nicht. Eine klare wissenschaftliche Definition für den Begriff gibt es nicht.

Scanner-Persönlichkeiten können, müssen aber nicht hochbegabt und hochsensibel sein. Manchmal fallen diese Eigenschaften jedoch zusammen.

Welche Stärken haben Multitalente?

Scanner-Persönlichkeiten haben einige Stärken, die sich am Arbeitsplatz positiv auswirken können:

  • Bereit für Neuerungen: Als flexible Persönlichkeiten fällt es vielbegabten Menschen leicht, sich auf neue Situationen einzustellen. Sie sind gegenüber Veränderungen besonders aufgeschlossen.
  • Rasche Lösungen finden: Ihre schnelle und hohe Wahrnehmungsfähigkeit fördert das Finden von raschen Lösungen.
  • Vielfältige Kompetenzen: Durch ihre vielfältigen Interessen und Kompetenzen können Scanner-Persönlichkeiten dazu beitragen, verschiedene Fachbereiche und Wissensgebiete miteinander zu verbinden und wechselseitige Zusammenhänge zu begreifen.
  • Mehrere Aufgaben parallel erledigen: Eine Stärke besteht darin, mehrere Aufgaben und Projekte parallel erledigen zu können.
  • Managementkompetenz: Ein Pluspunkt ist die Fähigkeit, andere zu führen. Aufgrund des vielseitigen Wissens eignen sich Universalgenies häufig als Berater, Coaches und Mentoren für andere Mitarbeiter.

Sechs Tipps, um Scanner-Persönlichkeiten am Arbeitsplatz zu fördern

Damit Universalgenies ihre Fähigkeiten am Arbeitsplatz voll ausschöpfen können, ist es für Arbeitgeber wichtig, einige Punkte zu beachten:

  1. Vielbegabung erkennen: Die Grundvoraussetzung besteht darin, mit dieser Thematik vertraut zu sein und vielbegabte Mitarbeiter als solche zu erkennen und deren Stärken zu fördern.
  2. Flexibles Arbeiten ermöglichen: Im Idealfall räumen Arbeitgeber den Scanner-Persönlichkeiten ein hohes Maß an Flexibilität ein, wenn es um Zeit und Ort des Arbeitens geht.
  3. Abwechslungsreiche Aufgaben bieten: Universalgenies lieben die Abwechslung. Deshalb ist es wichtig, sie mit abwechslungsreichen Aufgaben zu betrauen und die Zuteilung von Routineaufgaben eher zu vermeiden.
  4. Wahlmöglichkeiten einräumen: Optimalerweise erhalten vielbegabte Mitarbeiter eine kleine Auswahl an Aufgabenbereichen, aus denen sie ihre Tätigkeiten aussuchen können. Es kommt ihnen sehr entgegen, wenn sie einige Tätigkeitsbereiche ausprobieren und in unterschiedliche Aufgaben hineinschnuppern dürfen.
  5. Projektarbeiten: Die Mitarbeit an wechselnden Projekten unterstützt dabei, ihre vielseitigen Interessen auszuleben und einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag zu haben. So lässt sich das Aufkommen von Langeweile vermeiden. Damit können Unternehmen verhindern, dass vielbegabte Mitarbeiter das Interesse an ihren Aufgaben verlieren, weil sie zur Routine werden.
  6. Fähigkeiten gezielt nutzen: Im Idealfall erhalten Scanner-Persönlichkeiten die Chance, sich im Unternehmen in verschiedenen Bereichen einzubringen, in denen ihre Fähigkeiten und Stärken gebraucht werden.

Der Optimalfall wäre, vielbegabte Mitarbeiter ohne festgelegte Jobbeschreibung für das Unternehmen zu engagieren und sie überall dort einzusetzen, wo ihre Vielseitigkeit gefragt ist. Wechselnde Aufgabenfelder erweisen sich als ideal.