Wenn es um den Einsatz von KI-basierten Assistenzsystemen geht, kommen bei vielen Mitarbeitern Ängste auf. Was können Unternehmen tun, um den Betroffenen diese Befürchtungen zu nehmen und allfällige Vorbehalte gegenüber künstlicher Intelligenz abzubauen?

Projekt „KI_eeper“ als Beispiel, wie Unternehmen KI einführen können

Wie KI bei der Arbeit helfen kann, demonstriert beispielsweise das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „KI_eeper – Know how to keep“, das noch bis Juli 2024 läuft und vom BMBF gefördert wird.

Beim Projekt „KI_eeper“ kommt ein KI-basiertes Assistenzsystem zum Einsatz, das Wissen aufnimmt, verarbeitet, speichert und im Bedarfsfall den Produktionsmitarbeitern zur Nutzung bereitstellt. Es geht darum, wertvolles Erfahrungswissen langjähriger Fachexperten im Unternehmen zu halten. Dabei unterstützt ein multimodales KI-System, das wie ein Mensch lernt und dafür alle Sinne einsetzt. Das damit gespeicherte Wissen können beispielsweise neue, unerfahrene Mitarbeiter nutzen, um ihre Aufgaben auszuführen.

Informieren, kommunizieren und teilhaben lassen

Die Herausforderung besteht darin, die Wissensübermittlung und Technikeinführung miteinander zu kombinieren. Dies schürt Ängste unter den Mitarbeitern, die um ihre Stellung und den Job fürchten. Zudem haben sie Bedenken, überwacht zu werden. Um diese Befürchtungen auszuschalten und Vorbehalte abzubauen, stehen beim Projekt „KI_eeper“ verschiedene Maßnahmen auf dem Programm:

  • Projekt kennenlernen
  • Mitarbeiter informieren und sensibilisieren
  • Kommunizieren
  • Mitarbeiter an der Entwicklung aktiv teilhaben lassen
  • Anforderungen der Mitarbeiter an das KI-gestützte Assistenzsystem erheben (Interview und teilnehmende Beobachtung bei den Arbeitsschritten)
  • Mitarbeiter regelmäßig über den Projektfortschritt informieren
  • Funktionalitäten vorstellen

Damit sorgen Unternehmen dafür, dass das KI-gestützte Assistenzsystem an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst und bedarfsgerecht ist. Gleichzeitig erhöht diese Vorgehensweise die Chancen, dass die Mitarbeiter das System akzeptieren und es im Arbeitsprozess gerne einsetzen. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass der KI-Einsatz ethischen, rechtlichen und sozialen Kriterien entspricht.

Alle Betroffenen beteiligen

Beim Projekt „KI_eeper“ werden alle Mitarbeiter, die an den Arbeitsprozessen beteiligt sind, sowie IT-Mitarbeiter, Bereichsleiter, Fertigungsleiter und Projektverantwortliche eingebunden. Die Beteiligung erstreckt sich über alle Phasen von der Konzeption bis zur Entwicklung. Bei einem Auftaktworkshop zu Beginn wurden die Betroffenen über Hintergründe, Projektziele und Vorgangsweise informiert. Zudem gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen, um Erwartungen zu klären und Ängste offen anzusprechen.

Anforderungen und Bedürfnisse berücksichtigen

Die Beteiligten wurden dazu befragt, in welchen Arbeitsbereichen ein KI-basiertes Assistenzsystem hilfreich sein könnte und welche Herausforderungen sich im Arbeitsalltag ergeben. Um ein KI-basiertes Assistenzsystem nutzerorientiert zu gestalten, ist es wichtig, auch spezielle Anforderungen wie Sprachbarrieren, geringe Technikaffinität und Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz zu berücksichtigen. Dazu gehört es, eine leicht verständliche Sprache zu wählen, auf Fremdwörter zu verzichten, visuelle Hilfsmittel zu nutzen und praktische Beispiele zu geben. So können Unternehmen sicherstellen, dass die Mitarbeiter die vermittelten Informationen auch verstehen und für sich nutzen können.