21Werkstudierende im Unternehmen zu beschäftigen und sie zu fördern, ist eine gute Möglichkeit, um später qualifizierte Arbeitskräfte zu haben. Doch was erwarten Werkstudenten? Welche Maßnahmen können Arbeitgeber ergreifen, um sie langfristig zu halten und als festangestellte Mitarbeiter zu gewinnen?

Was wünschen sich Werkstudierende?

Anregungen darüber, was junge Talente suchen, finden sich etwa in den Ergebnissen einer Umfrage, die Studenten der Fachhochschule Münster mit dem IT-Dienstleistungsunternehmen Finanz Informatik im Jahr 2020 durchgeführt haben. Nachwuchskräfte, die bereits selbst Praktika durchlaufen oder als Werkstudenten erste Erfahrungen gesammelt haben, erweisen sich als gute Auskunftsquellen. An dieser Online-Umfrage haben über 800 Studierende von Hochschulen aus ganz Deutschland teilgenommen.

Es ging darum, Studierende über ihre Erwartungen zu befragen. Demnach wünschen sich junge Talente vor allem Wertschätzung, flexible Arbeitszeiten und Anerkennung für ihre Leistungen. Basierend auf diesen Umfrageergebnissen hat sich eine dreiköpfige Studentengruppe beispielsweise für diese Maßnahmen ausgesprochen:

  • Onboarding-Veranstaltungen standortübergreifend umsetzen, um das Netzwerk zu fördern
  • junge Talente in verschiedenen Bereichen des Unternehmens einsetzen
  • Aufgaben und Maßnahmen wählen, die die Nachwuchstalente herausfordern und fördern
  • zielgruppenorientierte Förderangebote anbieten

Das an der Umfrage beteiligte Unternehmen hat die drei Studierenden für die praktische Umsetzung dieser theoretisch entwickelten Maßnahmen als Werkstudenten engagiert. Die Idee, ein solches Konzept gemeinsam mit Werkstudierenden und Praktikanten im Betrieb umzusetzen, ist eine gute Möglichkeit, um junge Talente zu gewinnen und auch längerfristig zu binden.

Maßnahmen im Umgang mit Werkstudenten

Es gibt noch weitere Maßnahmen, die Arbeitgeber im Umgang mit Werkstudenten setzen können:

  1. In den laufenden Arbeitsalltag einbinden
    Im Idealfall binden Unternehmen Werkstudierende direkt in den laufenden Arbeitsalltag ein, um ihnen zu zeigen, wie die Unternehmensprozesse ablaufen und ineinandergreifen.
  2. Als Teammitglieder anerkennen
    Werkstudenten sollten von Beginn an das Gefühl haben, dass sie dazugehören und anerkannte Mitglieder des Teams sind. Es ist wichtig, dass sie ihr theoretisch angeeignetes Wissen in der Arbeit einbringen und erste berufliche Erfahrungen sammeln können.
  3. Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen
    Um Werkstudierende zu fordern und individuell zu fördern, binden Unternehmen diese jungen Talente in interessante Projekte ein, die von erfahrenen Mitarbeitern angeführt werden. Damit haben die Nachwuchskräfte die Chance, von der Erfahrung langjährig Beschäftigter zu lernen und sich persönlich weiterzuentwickeln.
  4. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen
    Um Werkstudenten optimal zu unterstützen, ist es wichtig, ihnen flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen. Die Studierenden sollten die Möglichkeit erhalten, den Arbeitsalltag mit den Verpflichtungen im Studium zu vereinbaren.
  5. Chance auf Abschlussarbeit und Festanstellung
    Vielleicht bietet es sich an, die Abschlussarbeit in Kooperation mit dem Unternehmen zu absolvieren? Auch die Aussicht auf eine spätere Festanstellung ist ein guter Anreiz für Werkstudierende. Eine 20-Stunden-Woche ist in der Regel das Höchstausmaß, das Werkstudenten einbringen können. Die durchschnittliche Arbeitszeit liegt zwischen zwölf und 16 Stunden.
  6. Ansprechperson bieten
    Werkstudenten haben regelmäßig einen fachlichen Betreuer und eine persönliche Ansprechperson in der HR-Abteilung. Sie sind meist einem Team- oder Abteilungsleiter zugeteilt.

Diese Maßnahmen können dabei helfen, Werkstudierende langfristig als Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.