Die Arbeitswelt unterliegt ständigen Veränderungen – man vergleiche nur das heutige Bild in Büros, Werkstätten und Industriebetrieben mit dem Stand von vor 20, 30 oder 50 Jahren. Auch in Zukunft wird sie sich weiterentwickeln und dabei neue Probleme mit sich bringen, denen das Personalwesen begegnen muss.
Die großen Herausforderungen der Zukunft
The Boston Consulting Group hat 2014 gemeinsam mit der World Federation of Personnel Management Associations in der Studie „Creating People Advantage” gezeigt, welche großen Spannungsfelder auf die Arbeitgeber der Zukunft zukommen werden:
- Fachkräfte: Der vieldiskutierte Fachkräftemangel wird weiter voranschreiten – selbst in kleinen Handwerksbetrieben ist dieses Problem schon heute angekommen. Das Schicksal von Unternehmen wird immer stärker mit Mitarbeitern verknüpft sein.
- Demografie: Weiterhin steht das Problem der demografischen Entwicklung im Vordergrund – die Belegschaften altern und der junge Nachwuchs fehlt.
- Internationalisierung: Durch die internationale Ausrichtung vieler Unternehmen und die Erschließung von Auslandsmärkten wird es notwendig, auch Mitarbeiter im Ausland einzustellen. Dies ist nicht nur in Hinblick auf die Rekrutierung und Bindung der Mitarbeiter eine große Aufgabe, sondern auch bezüglich der unterschiedlichen landeskulturellen Prägungen.
- Werteveränderung: Immer stärker verschiebt sich der Fokus der Mitarbeiter. Sie wählen ihre Stellen nur noch bedingt nach den besten Karriere- oder Verdienstchancen aus, sondern wünschen sich mehr Freizeit, einen hohen Stellenwert der Familie oder eine gute „Work-Life-Balance“.
Talentmanagement: Wichtiger Erfolgsfaktor der Zukunft
Die Unternehmen expandieren, der Bedarf an Fachkräften steigt, gleichzeitig kommt durch die demografische Entwicklung nicht mehr genügend Nachwuchs nach. Der sogenannte „War vor Talents“, der Kampf um die besten Talente, hat längst begonnen. In Zukunft wird das Talentmanagement für das Personalwesen einen hohen Stellenwert einnehmen. Nur wer es schafft, Mitarbeiter nicht nur zu rekrutieren, sondern auch langfristig an das Unternehmen zu binden, schafft es, seine Vakanzen adäquat zu besetzen.
Eng verwoben mit dem Talentmanagement ist auch die Verbesserung der Leadership-Qualitäten. Wie brisant dieses Thema ist, zeigt eine aktuelle Studie des unabhängigen Forschungsinstituts Oxford Economics in Zusammenarbeit mit SAP unter dem Titel „Workforce 2020“, für die 5.500 Arbeitgeber und Arbeitnehmer in 27 Ländern befragt wurden.
Den Ergebnissen zufolge ist gerade einmal jeder zweite Mitarbeiter mit seiner Führungskraft zufrieden – dieser Ist-Stand bietet viel Potenzial für Entwicklungen. Die Arbeitgeber sind gefordert, neue Strategien zu entwickeln, um ihre Führungskräfte in die richtige Richtung zu bewegen. Sie sollten nach und nach einen modernen Führungsstil entwickeln, der von Vertrauen geprägt ist. Ebenso wichtig ist es, dass Vorgesetzte nicht nur als „Chef“ auftreten, sondern auch als Mensch und Persönlichkeit. Ob sich die Führungskräfte auf dem richtigen Weg befinden, lässt sich nun sogar über eine Kennzahl messen. Die Weiterempfehlungsquote, auch Net Promoter Score genannt, zeigt bei SAP nun beispielsweise an, wie viele Arbeitnehmer ihre Führungskraft weiterempfehlen würden.
Millenials: Sind sie wirklich so anders?
Die SAP-Studie setzt sich auch mit der Gruppierung der sogenannten Millenials auseinander, also der zukünftigen Mitarbeiter, die um das Jahr 2000 geboren wurden und in den kommenden Jahren in das Berufsleben eintreten. Wo die Unterschiede zu anderen Arbeitnehmergruppen liegen und wie die Millenials am besten ans Unternehmen gebunden werden können, zeigen die Ergebnisse der Studie.
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